Friday, December 01, 2006

Tag 57: Philippinen (1.12.06)

Den Adventbeginn hab ich mich auf den Philippinen schöner vorgestellt. Und lustig ist, von hier aus wirkt Hingkong auf einem wie eine Stadt der perfekten Sauberkeit und Lebensqualität.

Wir sind also endlich von Baguio abgefahren und ich habe noch in der Früh zu Axi gesagt "Heute ist ein schöner Tag, wir verlassen Baguio". Ich korrigiere meinen Satz hiermit zu: "Bald wir dein schöner Tag kommen, wenn wir die Philippinen hinter uns lassen", aber soweit sind wir leider noch nicht.
In der Früh haben wir CNN und die zeitung befragt. Durian war inzwischen auf der Westseite der Insel. Er hat uns nicht berührt.

Also haben wir das Auto gepackt und sind losgefahren. Und was Joe und Addy für eine Umfahrung der Stadt gehalten haben (Gott, was für ein zivilisierter Ausdruck), hat sich als 2 Stunden Horrorfahrt herausgestellt. Kurvig, eng, nur kleine Teile asphaltiert. Am Anfang ist es noch gegangen, aber die letzte halbe Stunde war wirklich in keinem Maßstab mehr lustig. Alle Autos die uns entgegen gekommen sind waren Geländewagen. Und wir in unserem kleinen, überladenen Honda Civic, vom den bis auf den Motor nichts für die Ewigkeit gebaut ist, noch nicht mal in der Stadt.
Ich hab schon vor mir gesehen, wie es uns die Ölwanne zerreißt und wir mitten im Dschungel auf den Philippinen rumsitzen werden.
Es kam der Punkt, da hat haben das auch die anderen eingesehen und wir sind umgekehrt. Also die ganze Strecke wieder zurück, wobei wir diesmal nur eineinhalb Stunden gebraucht haben.
Zurück in Baguio haben wir die Hauptstraße gesucht, die wir in der Früh nicht genommen haben, weil ein riesiger Umzug in der Stadt war (und wir wohl deshalb im Stau gestanden wären, im STAU! So ein zivilisierter Ort im Gegensatz zu den 3,5 sinnlosen Stunden, die wir uns eine Bergstraße entlanggequält haben).
Wir sind die Hauptstraße entlanggefahren. Und obwohl ich auch diese Straße noch bei weitem nicht als "Hauptstraße" bezeichnen würde, war es eine amerikanische Autobahn gegen das Bergstraßerl davor.
Ich frage mich, ob es die Absicht von Daddy und Joe war, über diese Hauptstraße noch rauf zu den Reisterrassen zu ziehen. Ich habe nicht gefragt, ich wollte es nicht wissen. Aber an einem Punkt haben wir angehalten (natürlich weil irgendwas fotografiert werden musste), und als die Herren wieder ins auto gestiegen sind, haben sie beschlossen, dass es gescheiter ist, dass wir umdrehen.
Auf dem Weg zurück hat plötzlich das Auto angefangen, ein seltsames Geräusch von sich zu geben. Ich dachte mir, wir würden etwas mitschleifen, aber es hat dann plötzlich aufgehört. Ich dachte mir meine Vermutung hätte sich bestätigt, aber es hat immer wieder angefangen. Ich hab grad Bruce befragt, der meint es sei das Mittellager oder das Differential.
Ich hab ernsthaft keine Lust, irgendwo mit dem Auto liegenzubleiben. Vor allem hier nicht. Da ist ja Liegenbleiben mit dem Auto irgendwo in Österreich wie Weihnachten dagegen.

Ich will einfach nur zurück nach Clark und weg von den Philippinen. Aber nachdem das hier ja, wie gesagt, das Land der "kleinen Hoffnung und großen Enttäuschung" ist, werd ichs net verschreien.

3 Comments:

Anonymous Anonymous said...

Hey Tini, Kopf hoch! Eure Reise entwickelt sich halt zum Abenteuer - mit perfektem spannendem Aufbau einer Katastrophe... ein richtiger Cliffhanger Schluss war des, fast wie in einer daily soap... wird das Auto eingehen oder nicht? (auch wenns fürs Drehbuch super wär - ich wünsch es euch nicht!!)

Wir fiebern alle mit! also durchhalten - außerdem egal wie schlimm fremde Kulturen sind: dein Horizont wird damit schon so weit, dass er sich bald schließt ;) Immer positiv Arsch, that´s me. viele Bussis, freu mich auf Silvester (gemma philippinisch essen?)

8:29 AM  
Anonymous Anonymous said...

joooooooo, i weiß eh... perfektem spannendeN Aufbau.

mah, net so kleinlich.

8:30 AM  
Blogger Seraphine said...

Liebe Bea,

"Immer positiv Arsch"

Das Motto werd ich mir jetzt auf ein T-Shirt drucken lassen.

Buss, freu mich schon so auf dich :)

5:45 AM  

Post a Comment

<< Home